Die Geschichte des Buddhismus: Von den Wurzeln bis heute
Der Buddhismus ist eine der ältesten und größten Religionen der Welt. Er hat seine Wurzeln in Indien und breitet sich seit seiner Entstehung über Jahrhunderte hinweg auf alle Kontinente aus. In diesem Artikel werden wir die Geschichte des Buddhismus von seinen Anfängen bis heute aufarbeitfen.
Die Anfänge des Buddhismus
Der Buddhismus entstand im 5. Jahrhundert v. Chr. in Nordindien, in einer Zeit, als die indische Gesellschaft stark verändert wurde. Das Rig-Veda, ein altes indisches Heiligtum, wurde um 1500 v. Chr. geschrieben und enthielt Texte, die die Existenz eines höheren Wesens, den Gott Indra, beschrieben. Im Laufe der Zeit entwickelte sich aber auch die Lehre, dass diese Gotteshäuser und Tempel nur Staub und Stein seien. Dies führte zu der Frage, ob ein Gott überhaupt existiere oder ob es eine höhere, unerschaffene Wirklichkeit gäbe.
Die Geburt Buddhas
Um 563 v. Chr. wurde in dem Dorf Lumbini, im nördlichen Indien, ein Sohn eines Fürsten in eine Familie von Kastengemeinschaft geboren. Sie nannten ihn Siddharta Gautama, und er war der Sohn von König Suddhodana und der Königin Maya. Das Volk war besorgt, dass er eines Tages nach dem Tod seines Vaters König werden und eine Karriere als Herrscher eintreten würde. Der Vater Siddhartha Gautamas beschloss daher, dass er ihn nicht mit dem religiösen Leben und der Politik auseinanderbringen sollte, sondern ihn lieber im königlichen Palast mit den schönsten Frauen Indiens umgeben und ihn an all die Lustbarkeiten des Königreichs, den Tanz der Tänzerinnen, die Musik, die Jagd, die Liebe und den Luxus gewöhnen sollte.
Tat sinnlich Siddharta seine Jugend in allen den Freuden verbringen, aber er lernte auch bald, dass dies alle Freuden, nach kurzer Zeit wieder nicht erfüllen würden.
Mit 29 Jahren erfuhr Siddharta von der Krankheit seines Vaters und seinem bevorstehenden Ableben. Er beschloss daher, sein königliches Leben aufzugeben und ein Leben als Asket zu leben, um die Geheimnisse des Lebens zu entdecken.
Die Suche nach Erkenntnis
Siddharta unternahm zahlreiche Reisen durch Indien, um die verschiedenen Wege der Askese zu lernen. Er begegnete verschiedenen Meistern, die ihn auf die wahre Natur der Welt hinwiesen. Er erkannte aber, dass diese Lehren nicht genügten, um die Fragen des menschlichen Seins zu beantworten.
Es kam jedoch zu einem Moment des Durchbruchs in Siddhartas Leben, als er beobachtete, wie ein alter Mann, ein Kranke und ein Totenschreier auf dem Sterbebett lagen. Dies zeigte ihm, was der Zustand eines Individuums ist, nachdem er sich mit Lustbäumen, Musik und Weinen umgeben hat. In diesem Moment der Erkenntnis beschloss er, dass er sein Leben ändern und ein Weg suchen würde, um die Fragen der Existenz und der Bedeutung des Lebens zu klären.
Diese Entscheidung markierte den Beginn der buddhistischen Lehren, die Siddharta als Boudha (der Erwachte) bekannt wurde.
Die Lehren des Buddhismus
Der Buddhismus basiert auf vier Grundlagen:
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Dukkha (Unzufriedenheit) – alle Dinge sind unvollkommen und bedecken sich mit der Unvollkommenheit der Natur.
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Samudaya (Entstehung) – Dukkha entsteht durch die Anhaften an Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
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Nirodha (Ausschaltung) – Dukkha kann durch die Aufgabe dieser Anhaftungen ausgelöscht werden.
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Magga (Weg) – der Weg zur Auslösung von Dukkha ist der achtfache Pfad, der für einen Menschen der einzige Weg zum Erleben des Nirvana, eines Zustandes der völligen Erleuchtung und des Friedens ist.
Dieser achtfache Pfad basiert auf den folgenden sechs Prinzipien:
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Richtigsehen (Samma Ditthi) – der Menschen muss die Wirklichkeit anerken und an den falschen Ideen entwachsen
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Richtigdenken (Samma Sankappa) – der Menschen muss mit der richtigen Denkweise und der richtigen Sicht der Menschen leben.
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Richtigreden (Samma Vaca) – der Menschen muss mit Wahrheit sprechen und nicht lügen.
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Rechtes Handeln (Samma Kammanta) – der Menschen muss mit gutem Verhalten und rechtem Handeln in die Welt gehen.
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Rechte Lebensweise (Samma Ajiva) – der Menschen muss mit Wahrheit und ohne Bosheit durchs Leben gehen
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Rechte Besinnung (Samma Samadhi) – der Menschen muss immer wach und aufmerksam sein und den Geist reinhaltig führen.
Diese Prinzipien sind der Kern des Buddhismus und werden von jedem Buddhistem, der versucht, auf dem Weg zum Nirvana zu wandeln, mit sich selbst auseinandersetzen.
Spaltungen des Buddhismus
Im Zeitverlauf gab es auch Spaltungen des Buddhismus. Zu den bekanntesten gehören:
- Theravada: Ein orthodoxer Buddhistischer Tradition der in Sri Lanka, Thailand und Myanmar existiert.
- Mahasamghika: Ein anderer traditioneller Buddhistischer Tradition, der in Indien existiert.
- Mahayana: Einen Zweig der buddhistischen Tradition, der in Ost- und Mittelindien, aber auch in Nordost-China entwickelt wurde. Das Mahayana ist ein Synkretismus zwischen alten traditionellen buddhistischen Lehren und neuen religiösen Lehren.
Die globale Verbreitung des Buddhismus
Der Buddhismus breitete sich im Laufe der Jahrhunderte auf fast alle Kontinente aus und entwickelte sich zu einer der bedeutendsten Religionen der Welt. Er wurde übernommen und adaptiert von Menschen aus verschiedenen Kulturen und Traditionen.
- China: Nachdem der Buddhismus in das Reich der Qin gelangt war, breitete er sich über China aus. Die wichtigsten buddhistischen Traditionen Chinas sind der Chan, der die Verbindung zum innersten Selbst betont, und die Nichiren-Schule der Shining, die sich auf die Liebe und das Mitleid konzentriert.
- Korea: Wurde im Jahr 372 durch einen Buddhistischen Mönchen, EJi-Sung, in die Korea gebracht.
- Japan: Der Buddhismus wurde erstmals im Jahr 552 in die Japan gebracht.
- Europa: Der Buddhismus wurde zum ersten Mal im 6. Jahrhundert in die Griechische Stadt, Athen gebracht und übernahm dort Formen des griechischen Polytheismus. Der Buddhismus hat sich auch in Europa als eine der bedeutendsten spirituellen Traditionen durchgesetzt.
Bedeutende buddhistische Meister und Ereignisse
- Buddha-Sutren: Die wichtigsten Texte, nach denen der Buddhismus sich richtzt.
- Arya (Ehrwürdige): Ein wichtiger Text, in dem Buddha die wichtigsten Lehren des Buddhismus enthalten sind.
- Mahabodhi: Ein buddhistischer Tempel im indischen Ort Bodh Gaya, der an die Geburt Buddhas erinnert.
- Kumbh Mela: Jedes zwölf Jahre, werden buddhistische Mönche und -Nonnen und Laien sich beim "Wassergewinnen", einem bedeutenden, religiösem Feiertage in Indien in den Flüssen und Seen des Indischen Subkontinents zusammenfinden.