Die Geschichte des Alpenvereins in Deutschland: Von den Anfängen bis Heute
Der Alpenverein in Deutschland hat eine lange und faszinierende Geschichte, die mehr als 160 Jahre zurückreicht. Von den ersten Vereinsgründungen in den 1860er Jahren bis zum heutigen Tag hat der Alpenverein wichtige Schritte in Richtung Sicherheit, Umwelt- und Bergbekenntnis unternommen. In diesem Artikel werden wir die Entwicklung des Alpenvereins in Deutschland von den Anfängen bis heute beschreiben.
Die Anfänge des Alpenvereins (1860er Jahre)
Die Idee eines gemeinsamen Vereins für Bergtouren und Bergwissenschaft ist 1869 in Frankfurt am Main entstanden. Hier wurde der Deutsche und Österreichische Alpenverein von Deutschland (DAV) gegründet. Der DAV hatte das Ziel, die Bergbesteigung in den Alpen zu fördern, neue Routen zu erkunden und die Bergwissenschaft zu betreiben. Der erste Schriftwart des Vereins war der Geologe Emil Kopp. Die Idee eines Alpenvereins war nicht nur ein deutsches, sondern auch österreichisches Projekt, um in den Alpen gemeinsam zu touren.
Der Aufstieg des Alpenvereins (1870er Jahre)
In der Folgezeit wuchsen die Mitgliederzahlen stark. Auch aus anderen Gebieten Deutschlands und Österreich-Ungarns schlossen sich dem Verein an. Im Jahr 1874 nahm der DAV am ersten Alpenkongress in Schönau im Schwarzwald teil. Hier wurden die Grundsätze des Alpenvereins besprochen. Zu diesen Grundsätzen gehören der Begriff "Bergrecht", der die Bergbesteigung regelt, und die Grundsätze der Rücksichtnahme und des Respekts gegenüber der Natur.
Die Gründung weiterer Sektionen (1880er Jahre)
Während des 19. Jahrhunderts expandierte der Alpenverein rapide. Es entstanden Sektionen des DAV in verschiedenen Regionen Deutschlands und Österreich-Ungarns. Zu den ersten Sektionen gehörten die Sektionen in Dresden, München und Wien. Hier entstanden auch erste Höhenhäuser und Alpenhütten.
Die Entwicklung der Bergrettung (1890er Jahre)
Bereits in den 1890er Jahren wurde die Bergrettung innerhalb des DAV entwickelt. Es entstand der erste Bergrettungsdienst in den Alpen. Dieser sollte in Notfällen hilflosen Bergsteigern beigestellt werden. Die Bergretter waren oft auch Bergsteiger, die ihre Fähigkeiten für den Rettungsdienst nutzten.
Der erste Weltkrieg und das Ende des DAV in Österreich-Ungarn
Infolge des Ersten Weltkriegs endete der Bestand von DAV in Österreich-Ungarn. Die deutsche Sektion des DAV konnte sich zwar als deutscher Bergsteigerverein über die Kriegsjahre hinweg retten, musste aber alle seine österreichischen Mitglieder zurücklassen.
Das bedeutete, dass der DAV, nach einer Trennung, nur noch als ein Verein für deutsche Bergsteiger bestehen bleiben konnte.
Der Wiederaufbau und die Gründung neuer Sektionen (1920er Jahre)
Nach der Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 hatte sich der DAV stark vergrößert. In den 20er Jahren entstanden neue Sektionen in den Gebieten des Alpenvereins. Auch die Bergretter des DAV waren jetzt mit dem Aufbau der Bergwärterhäuser beauftragt.
Einigung zwischen dem DAV und dem ÖAV (1950er Jahre)
Zu Beginn des Jahrhunderts kam es nach zweijährigen Unterhandlungen zu einer Einigung zwischen dem DAV und dem ÖAV. Beide Organisationen beschlossen, sich nicht gegenseitig zu kontern, und begannen, gemeinsam Projekte zur Förderung des Alpinismus durchzuführen.
Der Bau der Alpenpässe
Der Alpenverein war maßgeblich an der Planung und Gestaltung der neuen Straßen und Pässe in den Alpen beteiligt. So wurde in Deutschland der Arlberg-Pass, in Österreich der Brenner und in der Schweiz der Susten-Pfad gebaut. Der Bau dieser Pässe führte dazu, dass die Berggegenden viel attraktiver wurden, wodurch Touristenzahlen in den Alpen stark anstiegen.
Weitere Aktivitäten des Alpenvereins
Neben der Förderung des Bergsteigens und der Bergrettung unterstützt der Alpenverein auch Umweltschutzprojekte im Alpenraum. Hierzu gehören Projekte wie die Reinigung von Gletschern, die Pflege von Alpenbäumen und die Unterstützung von Forschungen im Alpenraum. Der Alpenverein möchte so seine Rolle im Alpenraum stärken und die Natur schützen.
Heutige Ziele des Alpenvereins
Der Alpenverein arbeitet an vielen verschiedenen Zielen und Projekten. Zu den wichtigsten Zielen gehören:
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Sicherheit in den Bergen: Der Alpenverein möchte sicherstellen, dass Bergsteiger und Wanderer in den Bergen sich sicher bewegen können. Dazu gibt es viele Maßnahmen wie die Unterstützung von Bergrettungsdiensten, die Schaffung von Sicherheitsregeln und die Aufklärung über die Gefahren von Kletterei und Bergsteigen.
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Naturschutz im Alpenraum: Der Alpenverein möchte die Natur im Alpenraum schützen. Dazu gibt es Maßnahmen wie die Pflege von Alpenbäumen, die Unterstützung von Forschungen im Alpenraum und die Reinigung von Gletschern.
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Bergbekenntnis: Der Alpenverein möchte Menschen für das Bergbekenntnis begeistern. Dazu gibt es viele Aktivitäten wie die Durchführung von Bergtouren, die Unterstützung von Bergsteigern und die Förderung der Bergpädagogik.
Insgesamt ist der Alpenverein ein wichtiger Teil der deutschen und österreichischen Kultur. Der Verein hat sich über die Jahre hinweg zu einer wichtigen Institution für den Alpinismus entwikkelt. Der Alpenverein setzt sich für Sicherheit, Umweltschutz und Bergbekenntnis ein und ist ein wichtiger Partner für alle, die den Bergsport lieben.