Die Wiederentdeckung der Alten Zivilisation: Die Maya-Stadt von Tikal
Im tiefen Dschungel Guatemalas versteckt sich eine der faszinnsiavesten Alt-Städte der Maya: Tikal. Die Ruinen dieser einstigen Zivilisation bieten uns einen Einblick in die komplexe Kultur und die architektonische Meisterschaft der Maya. In diesem Artikel werden wir die Geschichte und Bedeutung von Tikal beleuchten, sowie ihre Entdeckung und die wichtigsten Stätten und Grabstätten, die uns heute erhalten sind.
Die Geschichte von Tikal
Die Geschichte von Tikal reicht über 2.000 Jahre zurück, als die erste Besiedlung der Stadt datiert wird. Die Maya zogen sich jedoch nicht nur einfach auf ein bestimmtes Gebiet zurück, sondern entwickelten eine komplexe, vielschichtige Gesellschaft, die sich entlang der Königsstraße, einem weiten Netzwerk von Handelsstraßen, ausdehnte. Tikal war Teil eines größeren Maya-Reiches, das über einen Großteil der Region Mesoamerikas und Zentralamerikas reichte. Die Stadt war ein wichtiger Handelszentrum, das die Kontakte zwischen verschiedenen Maya-Gruppen und anderen Zivilisationen wie den Tolteken und den Azteken aufrechterhielt.
Die politische und wirtschaftliche Bedeutung von Tikal wuchs im 1. Jahrhundert v. Chr. an, als die Stadt zum ersten Mal in der Maya-Geschichte als zentraler Ort für das Reich der Maya bekannt wurde. Im 4. Jahrhundert n. Chr. wurde Tikal dann endgültig die Hauptstadt von insgesamt zwei aufeinanderfolgenden Maya-Imperien: zuerst dem Imperium der Hasawtun-Könige und nach dessen Untergang dann dem Imperium der Yac-Könige. Während dieser Zeit erreichte die Stadt ihren Höhepunkt, mit einer Bevölkerung von etwa 100.000 Menschen.
Im 9. Jahrhundert n. Chr. begann der Niedergang von Tikal, und im 10. Jahrhundert n. Chr. war die Stadt völlig verlassen. Es gibt mehrere Theorien über das, was diese Abwanderung der Maya aus Tikal verursachte, darunter eine mögliche Hungersnot durch die übermäßige Anbau von Mais, eine massive Seuche, oder gar einen Krieg mit den benachbarten Maya-Städten. Unabhängig von der genauen Ursache, war Tikal für mehrere Jahrhunderte völlig verlassen.
Die Entdeckung von Tikal und seine Ausgrabungen
Die Wiederentdeckung von Tikal erfolgte erst im Jahr 1848 durch den britischen Schatzmeister Charles Francis Hay, der im Auftrag der Guatemaltekischen Regierung eine Expedition leitete, um das Land für eine potenzielle britische Invasion auszukundschaften. Zufällig entdeckte er während seiner Reise die riesigen Tempel von Tikal, die ihn so beeindruckten, dass er begann, die Gegend zu erkunden. Nachdem er die Fundstätte entdeckt hatte, brachte er sie in sein Buch, "Exploration of Guatemala, Including Travels in Mexico, and Remarks on the Geology and Mineralogy of those Countries", wo er sie als "Guaitecas" bezeichnete.
Es dauerte jedoch 20 Jahre, bis die Maya-Stätte an die Öffentlichkeit kam, durch die Hand einer Expedition des Smithsonian Institution, der wichtigsten wissenschaftlichen Organisation in den Vereinigten Staaten, die im Jahr 1895 an der Entdeckung der Ruinen beteiligt war. Die Expedition bestand aus Anthropologen und Architekten, die systematische Untersuchungen und Dokumentationen von Tikal durchführen wollten.
Im Jahr 1956 begann der Archäologe und Maya-Experte E. Wyllys Andrews mit den ersten Ausgrabungen in Tikal und legte so den Grundstein für weitere Ausgrabungen in den 1960er Jahren, als das Programm "Proyecto Nacional Tikal" gegründet wurde. Dieses Programm ermöglichte es ersten wissenschaftlichen Ausgrabungen, die systematischen Studien und archäologischen Untersuchungen an der Stätte zugänglich machten.
Die wichtigsten Stätten und Grabstätten von Tikal
Das Hauptziel unserer Reise nach Tikal war das große Tempelkomplex, das im Herzen der Stadt liegt. Der Tempelkomplex besteht aus vier großen Strukturen: dem Tempel I, dem Tempel II, dem Tempel III und dem Tempel IV. Dies sind die wichtigsten Stätten in der Stadt, die heute noch erhalten sind und die die beeindruckende architektonische Meisterschaft der Maya zeigen.
Der Tempel I, auch bekannt als "Tempel der Schlange", ist das beeindruckendste Gebäude in Tikal. Er stand einst auf einer Plattform von etwa sechs Meter Höhe, die von den drei Seiten umgeben ist. Die Plattform selbst war aus dem roten Stein von Tikal gefertigt und hat einen Höhenunterschied von etwa 20 Metern zur umliegenden Gegend. Der Tempel selbst war mit den Figuren der Gottin Ixchel und dem Gott der Himmel, Itzamna-K, ausgestattet.
Der Haupttempel selbst war ein dreistufiges Gebäude, das sich am Ende eines zentralen Platzes befand und von der Grotte Ixcheob nach oben führte. Der Tempel bestand aus den drei Hauptabschnitten: dem Tempel der Vorderseite, der der mittleren und dem der Rückseite. Im Jahr 2008 wurde die Fassade des Tempels restauriert.
Der Tempel II ist nur wenige Schritte von Tempel I entfernt und ist ebenfalls ein beeindruckendes Gebäude. Seine Struktur ist jedoch etwas kleiner als Tempel I. Der Tempel selbst besteht aus drei Stockwerken von je drei Räumen und war im 4. Jahrhundert v. Chr. eine wichtige Anlaufstation für den Tempel, der in seiner Funktion den Tempel I aufsuchte. Die architektonische Bedeutung des Temples liegt in der Verbindung zwischen dem Tempel I und III.
Der Tempel III ist der kleinste unter den vier großen Tempeln und wurde aus rotem Stein von Tikal gebaut. Er ist das einzige Gebäude, das im 8. Jahrhundert n. Chr. fertiggestellt wurde. Wie die Tempel I und II ist er im Stil der Hasawtun-Könige errichtet, aber im Gegensatz zu diesen beiden ist er wesentlich kleiner.
Der Tempel IV, der sogenannte "Tempel der Himmels-Schlange", ist eine der beeindruckendsten Strukturen in Tikal. Er ist mit der Schlange ausgestattet, die sich die ganze Zeit von dem Dach bis zur Grotte in den Tiefen des Tempeles windet. Die architektonische Bedeutung der Himmels-Schlange wurde von den Maya mit der Schlange von der Unterwelt in Verbindung gebracht.
Der Tod von Jasaw Chan K’awiil
Als man den Tempel I untersuchte, fand man eine Reihe von Schachtgräbern der Herrscher von K’awiil aus dem 7. und 8. Jahrhundert n. Chr. Diese Grabstätten wurden systematisch untersucht und wurden als Gräber für Herrscher der Maya-Könige entdeckt. Die Grabkammer war ein Teil des Tempelpalastes, aber es gibt mehrere Gräber für Maya-Adlige in Tikal.
Einer der am eifrigsten untersuchten Gräber ist das Grab von Jasaw Chan K’awiil, dem König von Tikal, der im 8. Jahrhundert n. Chr. als König regierte. Diese Grabstätte war besonders interessant, da darin eine Masse von Schätzen mitgefunden wurde, darunter Goldfäden und Schmuck aus dem seltenen Bernstein.
Das Grab wurde von den Maya-Grabdiensten angelegt. Es wurde 1994 von den Maya-Archäologen der Guatemaltekischen Archäologischen Kommission wiederaufgebaut. Es ist heute eine Touristenattraktion und die Grabstätte von Jasaw Chan K’awiil ist das letzte Beispiel der architektonischen Pracht der Maya-Herrscher in Tikal.
Schlussbemerkung
Die Reise nach Tikal ist eine wertvolle Erfahrung, die uns tiefe Einblicke in die komplexe Kultur und die architektonische Meisterschaft der Maya gewährt. Die Wiederentdeckung der Ruinen der alten Maya-Stadt ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Entdeckung der Geheimnisse dieser faszinierenden Zivilisation.
Die Forschungsprojekte, die in Tikal durchgeführt werden, geben uns einen Einblick in die komplexe Geschichte und Kultur der Maya, und wie die Maya die Architektur, Kunst und Literatur in ihre Gesellschaft integrierten. Unsere Reise in die Welt der Maya-Altstätten ist gleichzeitig eine Reise in eine Welt der Erinnerung an unsere gemeinsame Vergangenheit, wo uns der Blick auf die Ruinen der altmaya Städte erinnern, wie die Menschen mit einer starken Spiritualität und einer starken Verbindung zur Natur lebten.
Es ist unsere Hoffnung, dass diese Arbeit Ihnen half, die Wunder und Geheimnisse von Tikal besser zu verstehen.